Ausgrabungen
Heute ging es weiter mit den Ausgrabungen in der Küche: Die Dielenbretter im Durchgang und im Anbaubereich (=über dem Kellerabgang und Keller-Vorraum) der Küche mussten weichen (Rohe Gewalt und Hebelgesetze). Die Dielenbretter im Altbaubereich (=über dem Gewölbekeller) sind weitgehend noch drin.
Bei den Ausgrabungen bin ich auf die Wasserleitung gestoßen, welche vom Wasserzähler im Gewölbekeller aus durch den Küchenfußboden zur einstigen Wasser(tröpfel)stelle gelangt. Das Rohr sieht relativ „modern“ aus, es ist mit einer dünnen Isolationsschicht mit Kunststofffolie ummantelt mit dem Audruck „MisselFix-Schlauch„. Eine Anfrage bei Missel.de nach dem möglichen Alter ist unterwegs, ich hoffe auf Antwort.
Unter dem Dielenboden befindet sich ein alter Lehm-Sand-Bauschutt-Mix („Isolation“), teilweise mit einer tiefschwarzen feinkörnigen Substanz, ähnlich Sand. Unter anderem habe ich dort auch ein Eckstück eines vermutlich zölligen Rohres gefunden, sehr stark verwittert und vielleicht noch aus Kaiserszeiten.
Aus rein archäologischem Interesse würde ich diese Wasserleitung gerne genauer datieren können.
Folgende Daten wissen wir bereits:
* Die Erweiterung der Küche um 2,2 Meter Richtung Nebengebäude muss vor 1965 stattgefunden haben: in diesem Jahr ist die ehemalige Besitzerin dort eingezogen und da bestand die Erweiterung bereits.
* Die Dielenbretter in diesem Bereich sind schmaler und „billiger“ montiert als im Altbaubereich. Daher können wir annehmen, dass die Dielenbretter im Altbaubereich älter als 1965 sind, sonst hätte man vermutlich eine einheitliche Größe verwendet.
* Im Altbaubereich wurde im Sommer/Herbst 1980 eine Art Vorsatzwand aus Kalkziegeln gemauert, in jedem Fall nach Juli 1980 (Zeitungsreste mit Datum Juli 1980 als Isolation) und vor 17.9.1980 (Einbautermin der alten EBK).
* Die dahinter liegenden Steckdosen sind schon mit heute noch üblichen Elektrokabeln angeschlossen (Blau-Schwarz-GrünGelb), also auch neuer als ca 1970. Die Anschlusskabel der Steckdosen wurden durch die Vorsatzmauer „nach vorne“ verlängert.
* Die Vorsatzwand wurde auf den Dielenboden gestellt (alter und neuerer Boden)
* Die Wasserleitung verläuft unter dem alten Dielenboden unter die Vorsatzwand und ab dort aktuell noch unbekannt weiter.
Es wäre denkbar, dass die Wasserleitung im Boden zu einem Zeitpunkt vor dem Bau der Vorsatzmauer unter den Dielenboden verlegt wurde und zwar im Zeitraum zwischen den 1960er Jahren (vor 1965, d.h. die Erweiterung bestand bereits) bis 1980 (Bau der Vorsatzmauer). Die Wasserleitung verläuft unterhalb der Vorsatzmauer.
Die mit Kunststoffolie ummantelte Wasserleitung dürfte aber keinesfalls älter sein als 1960er Jahre. Die Antwort der Firma Missel steht noch aus.
Was nun? Erstmal keinen weiteren Boden rausreissen, denn wir haben jetzt erstmal alle Infos die wir für die Sanierung der Wasserleitung, den neuen Anschluss für die Küche und die Planung der Wasserversorgung des neuen Badezimmers im 1. OG benötigen.
Jetzt erstmal den ganzen Dreck rauskarren der bereits freigelegt ist.
Morgen (Dienstag) Mittag ist Termin für das „Aufmaß“ des neuen Badezimmers im ersten OG und dabei wird dann auch festgelegt, an welche Stelle genau welche Wasserleitungen und Abwasserrohre geführt werden müssen.
Sobald wir alle Infos zusammen haben, werden wir den Installateur beauftragen die passenden Leitungen zu verlegen, gemeinsam für Küche und das darüer liegende neue Badezimmer. Das wird alles noch sehr spaßig.
Sobald ich entlang des Durchbruchs der Wasserleitung freie Sicht durch den Küchenboden in den Gewölbekeller habe, kann ich hier auch die Dicke der Gewölbekellerdecke genauer messen, derzeit ist das alles noch dick mit „Füll-Schutt“ bedeckt.
Bilder hab ich heute einige gemacht, bau ich hier demnächst noch ein.
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