Neuer Küchenfußboden
Vor etwa 5 Wochen haben sich unsere Pläne für den Küchenfußboden konkretisiert. Seither hat sich einiges getan.
Inhalt
Vorbereitungen
Zunächst habe ich mit einer Diamant-Trennscheibe alte Sandsteine, die aus dem Küchenboden ragten, tief eingeschnitten und anschließend mit Hammer und Meißel vorsichtig abgebrochen. Diese Sandsteine gehörten zur ehemaligen Außenwand des Hauses, die in den 1960er Jahren (oder früher) abgebrochen wurde, als die Küche erweitert wurde. Im Keller existiert diese Mauer noch und trennt den Keller-Vorraum vom Gewölbekeller, die Wand ist daher essenziell wichtig für den Keller und sollte daher nicht durch grobes Abbruchwerkzeug geschwächt werden.
Auch herausragende Teile des teilweise recht grob gegossenen Betons habe ich auf diese Weise etwas eingeebnet. Der Betonboden befindet sich ungefähr auf OKFF-100mm.
Planung und Aufbau
Der neue Küchenboden besteht aus einer Holzrahmenkonstruktion, auf der zwei Lagen OSB-Platten verschraubt werden, in Summe also 40mm OSB-Platten, darunter 40mm dick und 80-100mm breites Konstruktionsvollholz. Der Holzrahmen „schwimmt“ dabei auf einer mehr oder weniger dünnen Schicht Cemwood CW2000 (Ausgleichsschüttung).
Der äußere Holzrahmen umschließt den OSB-Boden und dient gleichzeitig als Basis für die Wände, die ebenfalls mit Holz und OSB-Platten aufgebaut werden.
Nachdem die Planung für die Konstruktion halbwegs abgeschlossen war haben wir das Material im September bestellt und am 24.9. geliefert bekommen, für den Boden vor allem 18mm und 22mm OSB/3-Platten im Maß 2500 x 1250mm².
Eine der größten Herausforderungen war es den äußeren Holzrahmen aus Konstruktionsvollholz so anzuordnen, dass wir im Bereich der Einbauküche links und rechts exakt rechte Winkel erhalten und dabei den Verschnitt durch den Ausgleich der nicht rechtwinklig zueinander stehenden Ziegelmauern so gering wie möglich zu halten. Die Ziegelwände stehen in Längsrichtung etwa 485cm auseinander, die nutzbare Länge für die Küchenzeile wird rund 465cm betragen, wir planen also auf 460cm.
Erster Bauabschnitt: Geometrie ermitteln
Am 26. September haben wir den Rahmen verlegt und ausgerichtet, am 10. Oktober haben wir die Ausrichtung des Rahmens noch einmal korrigiert und bereits die erste OSB-Platte verlegt.
Die Herausforderung besteht darin, die Oberkante der 40mm dicken Rahmenkonstruktion möglichst exakt auf OKFF-40mm zu bringen. Dabei muss die Ausgleichsschüttung unter dem Rahmenholz möglichst exakt gleichmäßig auf etwa OKFF-80mm gebracht werden.
Schüttung mit Cemwood CW2000
Nachdem der Rahmen nun mehr oder weniger exakt ausgerichtet ist muss der Bereich zwischen den Rahmenhölzern präzise mit Cemwood CW2000 aufgefüllt und abgezogen werden.
Als zusätzliche Herausforderung muss beim Abziehen noch 5mm aufgeschlagen werden, die beim Glätten der roh abgezogenen Cemwood-Oberfläche dann wieder verschwinden. Die Schüttung glätten wir mir einer Glättkelle, wie man sie vom Verputzen her kennt.
Das Ergebnis des heutigen Tages (17.10.) ist: wir haben etwa 4,6×2,5m (also 2 Reihen, 11,5m² oder gut die Hälfte der Fläche) Küchenfußboden mit der ersten 22mm starken OSB-Platte verlegt:
Wir werden hier sicher noch zwei oder drei Samstage brauchen bis der Küchenfußboden vollständig begehbar sein wird. Auch wenn wir jetzt gut die Hälfte der Bodenfläche erledigt haben, wird es zum Ende hin komplizierter werden, etwa aufgrund der Ecke wo der Schornstein steht, die Nische am Küchenfenster und generell die wenig rechtwinkligen Wände.
Die 2. Lage aus 18mm OSB/3-Platten wird dann später quer zu den unteren Platten verlegt und flächig verschraubt oder verklebt. Der Boden wird somit 40mm stark.
Auf den begehbaren Teil des Bodens (also nicht unter der EBK) kommt dann später noch robuster Echtholz-Dielenboden.
Update 24.10.2015
Wir haben heute den Rahmen für den Boden und die Wände vervollständigt (Ecke Ofen, Schornstein und entlang der Innenwand bis zur Fensternische) und den Boden um eine weitere Platte erweitert. Damit haben wir heute 14,75m² des Küchenfußbodens mit Cemwood CW2000 und OSB/3-Platten belegt. Allerdings müssen wir genauer anschauen, warum die OSB-Platten vom letzten Mail leicht federn, ich vermute, dass die sich in der Mitte leicht nach oben wölben weil der Untergrund sehr trocken und die Raumluft eher feucht ist.
Update 31.10.2015
Heute haben wir die erste Schicht OSB-Platten des Küchenbodens vervollständigt, d.h. es gibt jetzt keine offenen Stellen mehr im Boden. Letzten Samstag waren wir so weit:
Die noch fehlende Platte vor dem Ofen war schnell erledigt, diese Platte musste nur etwas gekürzt werden.
Ein vergleichsweise kompliziertes Puzzle war dann der schmale Streifen um die Küchentür herum und die Heizungs-Nische vor den Fenstern.
Die Wand verläuft hier nur fast parallel (45cm … 46cm). Die Winkel um den Kamin herum sind alles andere als rechtwinklig und auch die Wand unter dem Fenster ist auf der Breite des Fensters etwa 4cm unterschiedlich tief.
Detailansicht Türschwelle
Detailansicht: Türschwelle mit OSB-Platte unterfüttert.
Außerdem haben wir die Türschwelle mit der OSB-Platte – aus einem Stück – unterfüttert. Die Türschwelle ist zwar recht biegsames Holz, allerdings fest mit der Türzarge verbunden (Zapfenverbindung). Aus diesem Grund konnten wir die Türschwelle nicht herausnehmen bzw. es hätte die gesamte Türzarge beschädigt. Den Hohlraum unter der OSB-Platte konnten wir aus technischen Gründen nicht mit Cemwood füllen, wir hätten die OSB-Platte sonst nicht mehr unter die Türschwelle schieben können. Der Hohlraum unter der OSB-Platte unter der Türschwellewird irgendwann später mit Bauschaum verfüllt falls uns bis dahin nichts bessere einfällt. Die Bauschaumaktion ist jedenfalls nicht mehr rückgängig zu machen, d.h. wir können dann hier nichts mehr korrigieren.
Detailansicht Kaminecke
Detailansicht Fensterecke
Ausblick Küchenfußboden
Wir sind uns noch nicht hunderprozentig sicher wie wir den Boden nun weiter aufbauen.
Variante 1
wie geplant später die 2. Lage aus 18mm OSB-Platten quer und kreuzfugenfrei zur ersten Lage (22mm OSB) flächig verschraubt. Damit sollten wir allerdings abwarten bis sich die erste Lage vollständig aklimatisiert hat dann man merkt deutlich, dass die OSB-Platten noch etwas arbeiten und temporär ganz leichte Wölbungen haben (ca 2-3mm in der Mitte der Platte). Die Platten, die schon etwas länger verbaut sind haben diesen Effekt nicht (mehr) (so stark). Aus diesem Grund haben wir die bisher eingebauten Platten auch noch nicht überall festgeschraubt.
Bei dieser Variante wäre die 2. Lage OSB-Platten genau auf OKFF (40mm stark), d.h. der Echtholzdielenboden (ca 15mm) käme dann noch einmal oben drauf, allerdings nicht unter der Einbauküche.
Variante 2
Auf die untere OSB-Lage wird direkt ein Echtholzdielenboden eingebaut und verschraubt, nicht jedoch unter der Küchenzeile, die dann auf einer 18mm starken 2. Lage aus OSB-Platten stehen wird. Bei dieser Variante wird der Echtholzdielenboden genau OKFF abschließen.
In beiden Varianten wird die Einbauküche auf dem Niveau OKFF +/- 3mm stehen.
Als nächstes muss der Fußboden in der Vorratskammer aufgeschüttet und eingebaut werden. Das wird noch eine ziemliche Fummelei auf engstem Raum, damit dieser Boden ohne Fuge oder Schwelle direkt mit dem Küchenfußboden verbunden werden kann.
In der Küche insgesamt geht es dann an die Konstruktion der Wand hinter der langen Seite der Einbauküche.
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