Aufbau der Küchenwand [Updates 1,2,3,4,5, …]
Um Weihnachten herum und Neujahr ist nicht viel passiert auf unserer Baustelle. Heute am 9.1.2016 ging es dafür wieder einen Schritt weiter.
Inhalt
Stand 9. Januar 2016
Wir haben das Gerüst der abgehängten Decke entlang der Außenwand etwa 80cm breit entfernt. Das ermöglicht uns die Vorsatzwand an einem Stück und bis ganz nach oben zu errichten, die Höhe der Rohdecke ist etwa OKFF+2993, falls wir den Deckenverputz runter holen ggf 50mm mehr.
Außerdem haben wir in der Ecke wo das neue Abwasserrohr zum 1. OG hochführt, also genau unterhalb der Dusche im „Gelben Bad“, die Wand und Decke so weit aufgerissen, dass wir das Abwasserrohr von unten bis an den Fußboden des Gelben Bades erweitern lassen können. Bei einer Komplettsanierung und Umbau zu einer reinen Toilette können wir dann später von oben her das Abwasser anschließen lassen ohne dass man dazu nochmal in der Küche von unten dran muss.
Außerdem haben wir begonnen, den ersten Ständer der Vorsatzwand zu errichten. Was sich bei der Grobmessung mit der Wasserwaage als „sieht gut aus“ darstellte war bei der späteren Kontrolle mit dem LASER leicht schräg, muss oben rund 2cm dichter an die Wand ran.
Problem dabei: dazu muss von der Ziegelwand Putz abgeschlagen werden. Die Ständer haben eine Stärke von 80×40mm und werden im Bereich der Ziegelmauer längs zur Wand angebracht, man schaut also auf die 80 breite Seite, der entstehende Hohlraum ist hier also nur 40mm tief plusminus Unebenheiten.
Leider müssen wir die Wand hier so knapp ansetzen weil sonst die Küchenzeile in die Tür zur Vorratskammer hineinragt. Mit OSB Platte ist der Abstand exakt 60cm bis zum Türrahmen, wenn wir auf das OSB noch eine dünne Gipskartonschicht tackern dann bleiben eh nur noch 58.8cm und das ist verdammt knapp.
Offene Frage ist noch, wie wir den Hohlraum im Bereich der Ziegelmauer später dämmen. Es handelt sich um eine etwa 155cm breite und 300cm hohe Wand mit einem Tiefe von 4-5cm. Abzüglich des Volumens für das Konstruktionsholz beträgt der Hohlraum ca. 20-30 Liter. Ich bin geneigt hier am Ende einfach 3-4 Kartuschen Bauschaum reinzupusten und gut ist.
Bessere Idee?
Im etwa 3m breiten und 3m hohen Bereich weiter rechts haben wir deutlich mehr Tiefe, etwa 12-15cm. Das wäre ein Kandidat für Steinwolle wie sie unterm Dach als Zwischensparrendämmung eingesetzt wird.
Ob eine Einblas-Dämmung auf Zellstoffbasis für diese Wand möglich und wirtschaftlich ist, ist noch nicht klar. Steinwolle ist jedenfalls deutlich weniger Aufwand bei mit potenziell ähnlich gutem Ergebnis in Eigenleistung zu verarbeiten.
Noch dazu ist unklar, ob wir hier nicht die Außenwand dämmen können (Spalte ca 50cm Abstand zum Nachbarhaus).
Als nächstes beauftragen wir erst einmal die Verlängerung des Abwasserfallrohrs bis unter den Fußboden im Gelben Bad. Dazu die Vorbereitung für die Entlüftung für die Dunstabzugshaube und ggf. Einbauöffnung für Lüftung mit Wärmerückgewinnung.
Parallel dazu bauen wir das Ständerwerk für die Küchenwand weiter. Das wird noch genug Fummelaufwand werden bis das dann am Ende überall senkrecht, in sich eben und rechtwinklig zueinander steht und dabei stabil ist, da sollen immerhin Küchenoberschränke aufgehängt werden. Später folgen dann die Seitenwände der Küche.
Bis demnächst.
Update 16. Januar 2016
Wir haben heute den auf der linken Seite vom Putz an der Decke einen Streifen von etwa 15cm Breite runtergeholt und das Balkenwerk der Decke damit frei gelegt. Die Deckenkonstruktion hängt dabei an einer Querlattung aus Dachlatten, diese haben wir drin gelassen, damit uns nicht die ganze Küchendecke runterkommt. Der Deckenbalken verläuft parallel zur Außenwand und hier haben wir von unten unseren oberen Abschluss der Vorsatzwand montiert und ausgerichtet. Dabei musste dieser aufwendig an die Gegebenheiten angepasst werden (Aussparungen im Holz wegen Untergrund, zB alte Wasserleitung zum Gelben Bad).
An diesem oberen Querbalken haben wir nun die (erste) linke Stütze der Wand mit dem LASER exakt senkrecht ausgerichtet und befestigt. Dabei musste noch allerlei Alt-Putz von der Wand geholt werden.
Für die Dritte Stütze musste ebenfalls der ganze Altputz ab und dazu noch schief gemauerte Ziegelsteine abgeschlagen werden, die zu weit aus der Wand herausragen. Es geht hier um jeden Millimeter! Die Wand muss, wie letzte Woche bereits geschrieben vollkommen senkrecht, insich eben und exakt rechtwinklig zueinander aufgebaut werden, wobei wir nur sehr sehr knapp die benötigte Tiefe von 60cm erreichen können gemessen an der rechten Kante der Tür zur Vorratskammer.
Immerhin, die knapp 3 Meter Wand rechts des Deckenträgers ist etwa 5-8cm weiter außen und wir haben hier bequem Platz die Konstruktion zu errichten.
Als wirklich hilfreiche Werkzeuge erweisen sich hier unser Multitool zum Aussägen kleiner Aussparungen in Holz und der kräftige Elektrospachtel, mit dem wir Altputz von der Wand schlagen können (nur alter Sand/Kalkputz, bei Zementputz klappt das nicht).
Am Ende des Tagen haben wir viel geschafft und das Ergebnis sieht so gering aus.
Update 23. Januar 2016
Heute haben wir den Rahmen für die rechte Seite der hinteren Wand gesetzt. Anders als auf der linken Seite haben wir hier genug Abstand zur Außenwand und können daher mit KVH 80×40mm zur Wand hin arbeiten.
Auf dem Boden (genauer: auf OKFF) haben wir ein etwa 350cm langes KVH 80×40 aufgelegt und exakt ausgerichtet, sodass später die OSB-Platten darauf befestigt werden können.
Oben an der Decke entlang haben wir einen Streifen vom Verputz entfernt und provisorisch ein KVH angebracht und teilweise schon ausgerichtet und fixiert. Zwischen dem KVM am Boden und dem an der Decke werden dann alle 625mm ein Ständer gesetzt, jeweils hinter den Stoßkanten von OSB-Platten (1250mm) und einmal mittig dazwischen.
Update 30. Januar 2016
Heute gab es krankheitsbedingt kaum Aktivitäten auf dieser Baustelle. Wir haben lediglich ein paar Kleinigkeiten erweitert.
Update 6. Februar 2016
Heute ging es wieder rund und es lief auch ganz gut. Wir waren von kurz nach 10 Uhr bis kurz vor 20 Uhr am schaffen.
Ziemlich fummelig war der dritte Ständer, der musste nämlich rund 1cm herunter gehobelt werden und ließ sich aufgrund verkorkster Schrauben aber nicht mehr ausbauen. Mit etwas sanfter Gewalt und mit Hilfe eines Brecheisens konnte ich den Ständer ohne große Beschädigung ausbrechen. Der Elektrohobel hat hier ganze Arbeit geleistet.
Außerdem haben wir heute die Ständer 3 (der gehobelte), 5 (mitte) und Nummer 8 (ganz rechts) „wärmebrückenfrei“ mit der Außenwand verbunden und dabei die bereits montierten Ständer auf drei Ebenen (90cm=Arbeitsplatte, 150cm=Unterkante Einbauschränke, 235cm=Oberkante Einbauschränke) exakt ausgerichtet und auf Linie gebracht.
Die Idee der „wärmebrückenfreien Befestigung“ an der Außenwand sieht so aus:
Die Ständer haben einen Luftspalt von 1-2cm zur Außenmauer. Auf 3 Höhen (90,150,235cm) werden parallel zu den Ständern Holzklötze mit zwei Schrauben (M6×70) an die Außenwand gedübelt (8mm). Diese Holzklötze haben 1-5cm Abstand von hinten an die spätere OSB-Platte. Vom Ständer werden dann jeweils eine Holzschraube (M5×100) diagonal / seitlich reingeschraubt, so dass sich der Ständer am Holzklötzchen „festkrallt“. Diese schräge Schraube hat keinen direkten Kontakt zur Außenwand und auch keinen Kontakt zur Vorbauwand / OSB-Platten.
Anders wäre es, wenn die Ständer von der Vorbauwand bis in die Außenwand mit einer langen durchgehenden Metallschraube befestigt würden: Hier würde die Wärme von der Rückseite der OSB-Platte direkt über die Schraube in die Außenwand transportiert oder umgekehrt: am Kopf der Schraube wäre eine „kalte Stelle“, an der die feuchte (wasserhaltige) Raumluft kondensieren könnte und somit an/in der Wand ein feuchter Fleck entstehen würde.
Die noch nicht montierten Ständer 2,4,6,7 haben wir zugeschnitten und teilweise modifiziert (Ausschnitte, Bohrungen etc). Der Ständer 2 wird ziemlich kniffelig werden, denn er muss sehr stark gehobelt werden und wir nachher über Putz an der Stelle verlaufen, wo das alte Eisen-Wasserrohr zum Gelben Bad hochläuft, das aktuell noch in Betrieb ist.
Update 13. Februar 2016
Heute ging es nochmal links weiter. Der Ständer #2 musste irgendwie an die Wand gebracht werden. Problem dabei: Extrem wenig Platz zur Wand hin und alte Eisenwasserleitung zum gelben Bad genau an der Stelle senkrecht in der Wand. Durch die Wasserleitung konnten wir nicht mit Hammer und Meißel den Verputz runter hauen, stattdessen musste der Putz mit dem Elektrospachtel (weniger Einschlagenergie, weniger Gefahr einer Beschädigung der Wasserleitung!) fein abgetragen werden. Riesen Sauerei mal wieder.
Selbst nach dem Abtrag des Putzes über der Wasserleitung reichte es nicht für einen 40mm starken Ständer, die wir auch an allen anderen Stellen verwenden. Statt 80×40 KVH haben wir hier – besser als Nichts – ein Schalbrett 80×25mm mit der Richtlatte ausgerichtet, justiert und installiert. Hat ganz gut geklappt. Wieder eine Hürde geschafft.
In der Höhe wo später die Oberschränke festgeschraubt werden, werden Querhölzer installiert und seitlich (verdeckt) in die Ständer geschraubt (Höhe der Schrauben ist 2350mm (Oberkante Schränke) minus 33mm (Abstand Löcher zur Oberkante)). Die Querhölzer können zudem mit der Außenwand verbunden werden, was die Stabilität noch deutlich erhöhen sollte.
Erkenntnisse des Tages: Für die verdeckt gebohrten und geschraubten Querhölzer benötigt man Schrauben mit TX30 Antrieb und einen Langbit (150mm) mit gehärteter Spitze und keinen Billigschrott.
Unser Trockenbauschrauber hat soviel Kraft, dass der TX20-Langbit beim ersten Abrutschen von der Schraube komplett verkrutzt wurde (5×80 Schraube mit TX20). Besser sind Schrauben 6×80 und mit TX30 Kopf, der nicht so leicht abrutscht. Die meisten Schrauben lassen sich später nicht mehr lösen, da die Köpfe beim Festziehen häufig beschädigt werden.
Update 20. Februar 2016
Zwischenzeitlich wurden verschiedene TX20 und TX30 Bits aus S2-Stahl geliefert, TX30 sogar mit 100mm Länge. Unsere Schrauben von Dresselhaus sind überwiegend 5 und 6 mm stark, wobei die 5mm Gewindestärken TX20 Köpfe haben und die 6mm Gewinde TX30 Köpfe. Klar ist, dass man selbst bei weichem Holz 6mm Schrauben nicht ohne Vorbohren mit einem Akkuschrauber versenkt bekommt. Wir verwenden daher einen Trockenbau-Schrauber mit ordentlich Wumms. Diese Kraft will wohldosiert aber entschlossen in die Schraube übertragen werden. Rutscht man dabei ab bzw. dreht man dabei durch, ist ein schlechter Torx-Bit schnell rund. So geschehen mit einem Billig-Langbit von Westfalia. Die neuen S2-Bits sind nicht nur deutlich präziser ausgebildet an der Spitze und rutschen daher nicht so schnell durch, sie sind auch wirklich sehr robust.
Heute haben wir zwichen den Ständern in Höhe von 227-235cm (Oberkante Schränke = 235cm) und in der Höhe von etwa 90-94cm (Oberkante der Arbeitsplatte ca 92cm) jeweils Querhölzer eingebaut.
In der Detailansicht erkennt man dabei die Verbindungen mittels Schrauben in Taschenbohrungen:
Mehr Aufnahmen…
Die Querhölzer wurden millimetergenau zugeschnitten und sitzen nun sehr stramm zwischen den Ständern. Bis zum nächsten Wochenende sollten die Spannungen im Holz etwas nachgelassen haben, dann wird die ganze Wand noch fein justiert und ausgerichtet und mit den bereits an der Außenwand befestigten Klötzen fixiert:
Ausblick für nächstes Wochenende
- Rückwand ausrichten und fixieren
- Wellrohre für Steckdosen und Schalter verlegen
- Vorbereitungen für den Bau der beiden Seitenwände, z.B. Ecken bauen und ausrichten
Weitere ToDos
- Ständerwerk für die Seitenwände aufbauen
- Ständerwerk für die vordere Wand um die Küchentür herum aufbauen
- größere Löcher in der Mauer mit Mörtel füllen
- Dämmplatten entlang der Außenwände, wo es keine Ständerwand gibt (zB Heizungsnische, Fensterlaibungen)
- Wellrohre für Elektroinstallation oder Leitungen direkt verlegen
- kleinere Hohlräume und Schlitze mit Bauschaum füllen
- größere Hohlräume/Gefache mit Dämmaterial füllen (ähnlich Zwischensparrendämmung unter dem Dach)
- Dampfsperrfolie
- OSB-Platten an die Wand
- …
Update 5. März 2016
Nachdem die Baustelle letzte Woche krankheitsbedingt ruhte, ging es heute – erkältungsbedingt – auch eher gemütlich weiter.
Wir haben heute damit begonnen die an die Vorratskammer angrenzende Küchenwand aufzubauen. Dazu musste erst einmal auf einer Breite von rund 30cm der alte Verputz auf Schilfmatten von der Decke geholt werden. Als nützliches Werkzeug erwies sich hier das Multitool mit einem halbrunden Sägeblatt (oszillierend). Dreck von oben gab es dennoch wieder mehr als genug.
Die von unten freigelegte Holzbalkendecke mit Blindboden endete (von rechts nach links) nach rund 2m und geht dann hinter einem doppelten Stahlträger in eine gegossene Betonplatte über. Wir müssen also auch hier wieder improvisieren und haben ein gehöriges Wärmebrückenproblem an dieser Stelle, denn hier ist oben drüber der offene Balkon, also kein geschlossener oder irgendwie isolierter Raum.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Konstruktion der abgehängten Decke an dieser Wand aufliegt, d.h. wir können hier nicht einfach mal einen Meter der Konstruktion wegscheiden, da die Deckenkonstruktion sonst frei hängen würde. Also müssen wir irgendwie zwischen den tragenden Elementen der abgehängten Decke hindurch arbeiten. Schon Bauteile von mehr als 2 Meter lassen sich kaum da oben einfädeln.
Wir haben es heute immerhin geschafft, im Bereich der Holzbalkendecke einen gut 2 Meter langen Holz-Träger zu befestigen und mittels Laser auf 5mm genau auszurichten, die Feinausrichtung erfolgt dann, wenn die Stützen errichtet werden und oben befestigt werden.
Noch ein paar Impressionen von der Baustelle heute ohne tieferen Sinn
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